Sanftmut im Ausdruck eine Buddhas

Der Buddha und die Meditation

Der Buddha und die Meditation

Die traditionelle Meditation im Sitzen ist die weltweit bekannteste Methode zur Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung. Mit dieser einfachen Übung hat der historische Buddha vor über 2.500 Jahren Erleuchtung erlangt. So jedenfalls wird es seit vielen vielen Jahrhunderten in den Kulturen Asiens überliefert. 

Der Buddha hat die höchste Form der Erkenntnis eines Menschenlebens dadurch erlangt, dass er aufrecht und still in sich selbst ruhend einfach nur da gesessen hat, wo er auch körperlich anwesend war. Er hat sich einen schattigen Platz im Schutz eines Baumes gesucht und sich dort aus weichem Kusha-Gras einen bequemen Sitz geformt. Er hat weder zu viel noch zu wenig Nahrung zu sich genommen und seinen Körper und seinen Geist mit freundlicher Disziplin in Harmonie und Einklang gebracht.  

Was hat der Buddha dann gemacht ? 

Nichts ! 

Er war nur da – aufrecht und wach. Körper und Geist ganz hier. Einfach Sein – nichts tun. Nicht mehr und nicht weniger. 

Diese Übung ist in mündlicher Überlieferung von Generation zu Generation weiter gegeben worden und wurde und wird bis zum heutigen Tag von unzähligen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen praktiziert. In Sanskrit heißt diese Übung „Shamatha Vipasshyana“ . Shamatha bedeutet: In Frieden verweilen und Vipassyana heißt: Klar sehen

Wenn wir in aufrechter Haltung und mit wachem Geist einfach und still in uns selber ruhen, kommen wir (wieder) in Verbindung mit dem, WIE und WAS wir im Grunde unseres Wesens sind und schon immer waren: Zuversichtlich und klar, warmherzig und intelligent, kreativ und voller Mut. 

Meditation braucht Mut. Den Mut und die Bereitschaft, sich so anzuschauen, wie man wirklich ist. Ohne Illusion und ohne Selbstbetrug. Vielleicht sind wir ganz anders als gedacht, gehofft, erwartet oder geglaubt. Vielleicht sind unsere Wünsche, Vorstellungen, Ängste oder Befürchtungen nicht so fest und unveränderlich, wie wir denken. Vielleicht sind wir selber in Wirklichkeit völlig anders als wir denken – und wir haben uns all die Jahre nur mit einem bestimmten Bild, einer Idee oder einer Vorstellung von uns selbst identifiziert. Unmerklich haben wir uns Tag für Tag immer weiter an ein bestimmtes Selbstbild gewöhnt, bis wir es für solide halten und uns selber als Gefangene eines ausweglosen Schicksals sehen. 

Das Bild und die Vorstellung, die wir von uns selbst haben, offen und kritisch zu hinterfragen, braucht Mut. Sich still hinsetzen und sich mit Hilfe dieser einfachen aber höchst wirksamen Methode unvoreingenommen anzuschauen braucht Mut. Meditation ist lebendiger Ausdruck dieses Mutes. Es ist die Bereitschaft sich so zu sehen, wie man tatsächlich ist. Echte Meditation bestätigt uns nicht darin, der zu sein, der man wünscht zu sein, befürchtet zu sein, glaubt zu sein oder der man denkt zu sein. 

Auch die Meditation ist nicht das, was man denkt!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.