Demut

Die meisten Probleme dieser Welt haben damit zu tun, dass die wenigsten Menschen eine Ahnung oder Erkenntnis davon haben, wer oder was sie im Grunde ihres Wesens wirklich sind.

Wenn wir über uns selber sprechen, dann reden wir vom Standpunkt eines „Ichs“, über dessen wahre Natur die meisten Menschen nur sehr wenig wissen. Und über den Rest der Welt – über all die Anderen – wissen wir leider auch nicht wirklich Bescheid.

Alles, was nicht „Ich“ ist, das sind „die Anderen“. Wir fühlen uns getrennt von der Welt – als ein sogenanntes Individuum – also als etwas Unteilbares. So sehr wir uns auch nach Festigkeit und Beständigkeit in unserem Leben sehnen, gelingt es uns trotz all der Anstrengung und all dem tagtäglichen Überlebenskampf nicht, Ruhe und Gelassenheit in diese missliche Lebenslage zu bringen.

Durch die einfache Übung der Meditation können wir allmählich Schritt für Schritt erkennen, dass das, was wir ICH oder EGO nennen, eine höchst fragwürdige Angelegenheit ist. Und wenn wir uns schon über die wahre Natur von unserem eigenen ICH und von unserem gewohnten und vertrauten SELBST nicht im Klaren sind, empfinden wir all die Millionen und Milliarden anderen EGOs und ICHs vom Rest der Welt als Bedrohung, Irritation oder zumindest als anders und fremd.

Die Achtsamkeit, die aus der Meditation entsteht, weitet sich aus in eine klare Einsicht darin, was die Natur uns selbst und von anderen schon immer war und ist.