Gleichmut

Die klassische Übung der Meditation, das stille Sitzen mit sich selbst und das friedfertige Ruhen in sich selbst, hat seit Jahrhunderten Generationen von Praktizierenden in den unterschiedlichsten Kulturen und Religionen der Welt tief beeinflusst.

Ob man diese einfache Übung nur deshalb macht, weil wir in unserem Alltagsleben Schritt für Schritt zufriedener, ausgeglichener und gelassener werden wollen – oder ob wir durch Meditation höchste spirituelle Selbstverwirklichung erlangen wollen – all das kann und soll jeder für sich selbst entscheiden.

Wenn man den Jahrtausende alten Überlieferungen glauben darf, hat diese einfache Übung die Kraft, uns zum vollen und eigentlichen Potenzial des Mensch-Seins erwachen zu lassen.

Der Weg ist das Ziel – oder ist unser Weg eine Reise ohne Ziel? Eines der Ergebnisse dieser endlosen Reise ist Gleichmut.

Mit einer Haltung, die alle Dinge des Lebens mit der gleichen Ernsthaftigkeit und heiteren Gelassenheit betrachtet, bleibt alles, was auftaucht, immer frisch. Alles ist brauchbar und wir können mit allem umgehen. Der Meditierende ist nicht mehr verwickelt im emotionalen Auf und Ab extremer Ansichten sondern blickt aufrecht und neugierig, mit Zuversicht und mit Humor in jeden Augenblick seines Erlebens.

In den Worten von Zen-Meister Shunryu Suzuki Roshi ist alles, was man mit „Anfänger-Geist“ tut, allzeit jung und frisch. Eine Offenheit und Lebendigkeit, die sogenannte Profis und Experten längst verloren haben.

Durch die regelmäßige Übung der Meditation bleiben Körper, Herz und Geist immer wieder frisch und neu.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …

Hermann Hesse